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…und wir sagen langsam Servus.

12. Juli 2010

Liebe Freunde des Wintermärchens, die Herren Frey & Schächtele fahren jetzt nochmal kurz ins Grüne, bevor sie am Freitag ins Flugzeug steigen. Selbstverständlich erwarten wir am kommenden Samstag am Berliner Flughafen Tegel ein Begrüßungskomitee, das das der deutschen Nationalmannschaft bei weitem in den Schatten stellt. Wir landen um halbelf, mit Turkish Airlines aus Istanbul kommend.

Wir wollen an dieser Stelle nochmal Danke sagen für all die tollen Reaktionen aus Deutschland in den vergangenen Wochen. Es war im letzten August, als die Idee dieser Reise aufkam. Frey hatte mit seiner Kamera die WM 2006 und die EM 2008 bereist, Schächtele zwischen Oktober 2004 und April 2005 ein halbes Jahr in Kapstadt gelebt – was also lag näher, als während der WM 2010 gemeinsam durch dieses Land zu reisen, um davon zu berichten, was die WM mit diesem Land macht und wo Südafrika heute steht, 16 Jahre nach der Wahl von Nelson Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte dieses Landes.

Wir haben das gemacht, weil das genau die Art des Geschichtenerzählens ist, die uns liegt. In Texten, in Bildern, in Tönen und in der all das vereinigenden Form, den Ton-Bild-Reportagen (von denen es Ende dieser Woche nochmal ein Zusammenschnitt auf dieser Seite geben wird). Wir haben das aber auch gemacht, weil wir der Überzeugung sind, dass man auch in Zeiten, in denen sich der Journalismus radikal verändert, unter Beweis stellen kann, nein: muss, dass er seinen Wert hat – erst recht im Internet, wo man für jede Geschichte genau die Erzählform wählen kann, die ihr gebührt. Mal in einem ausführlichen Text, mal mit einem um den entsprechenden Ton ergänzten Foto, mal in einem Film.

Im Verlauf unserer Mission haben wir etwas mehr als 1000 Euro eingenommen, dafür wollen wir unseren Unterstützern herzlich danken. Damit konnten wir immerhin unseren Mietwagen finanzieren und einen Teil der laufenden Kosten: für unzählige Kaffees in Internet-Cafés, für überteuerte Übernachtungen in Gasthäusern, für eine ordentliche Wurst, die hier Boerewors heißt. Den Rest dieser am Ende sechswöchigen Reise bezahlen wir selbst – es ist unsere Investition in die eigene Zukunft, in der wir eigentlich nie mehr etwas anderes machen wollen als das, was wir in den hinter uns liegenden Wochen getan haben. Journalismus kann so vieles: aufklären, informieren, aufdecken, einordnen, kommentieren, moderieren. Und: erzählen. Jetzt müssen wir nur noch einen Weg finden, das Geschichtenerzählen mit den Möglichkeiten des Internet auch zu finanzieren. Aber wir stehen ja erst ganz am Anfang des Strukturwandels.

Und damit: herzliche Grüße nach Deutschland, Frey & Schächtele

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