Tag 35: “Darling, lass uns nach einem Haus schauen”
9. Juli 2010
Darling, lass uns nach einem Haus schauen from Frey und Schaechtele on Vimeo.
Im Leben von Gladys, 66, und Sylvester Mahlangu, 77, spiegelt sich die ganze Geschichte Südafrikas seit den vierziger Jahren. Sie stammen aus Johannesburg und wurden groß in einem Land, das ihnen die Bildung versagen wollte, die die Kinder der Weißen genießen durften. Sie hatten das Glück, trotzdem eine fundierte Ausbildung absolvieren zu können und ihren Platz im Apartheids-Südafrika zu finden. Später arbeiteten sie leidenschaftlich dafür, ihr Wissen an die nachkommenden Generationen weitergeben zu können. Und als Nelson Mandela 1990 aus dem Gefängnis von Robben Island entlassen wurde, aßen sie gemeinsam mit ihm zu Abend.
Über ihre Verbindung zu Mandela, dessen Johannesburger Anwaltsbüro Gladys in den Sechzigern noch mit Kuhdung geputzt hatte, sprechen sie nicht gern. Über ihr Leben dafür umso lieber: in einer neuen Ausgabe unserer Ton-Bild-Reportagen aus Südafrika.
Mir ist nicht klar, warum die beiden nicht so gern über ihre Verbindung zu Mandela sprechen. Wurde das in der Slideshow begründet und habe ich es nur verpasst? Wollten sie nicht sagen, warum sie nicht so gern darüber reden wollen? Aber ansonsten: schöne Audioslideshow…
Weil Gladys und Sylvester nicht darüber sprechen wollten, warum sie über ihre Verbindung zu Mandela nicht sprechen wollten, können wir selbst nur mutmaßen. Meine Vermutung: Sie wollen kein großes Aufheben darum machen, vielleicht spielen auch politische Gründe eine Rolle. In der Reportage selbst haben wir das nicht thematisiert, weil sie ja nicht darüber sprechen wollten. Da stößt ein Format, in dem wir nur mit O-Tönen der Protagonisten arbeiten, an seine Grenzen.
[...] größten Wunsches war und die Voraussetzung für ein menschenwürdiges Leben. Wir saßen bei Gladys und Sylvester Mahlangu auf dem Sofa, die uns erzählt haben, was es für sie bedeutet, inzwischen in einem Haus leben zu können, das in [...]
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